Kangaroo Care an der Neonatologie Salzburg #32

Shownotes

FrühSTART - Der Neo-Podcast für besondere Eltern

Im aktuellen Neo Podcasts für besondere Eltern erzählt Martin Wald auf Hörerwunsch genaueres über eine der zuletzt an der Neonatologie Salzburg durchgeführten Studien zu Kangaroo Care. Kangaroo Care ist laut WHO-Definition der frühe ausführliche Haut auf Haut Kontakt zwischen Mutter und Kind sowie das ausschließliche Stillen bzw. bei Frühgeborenen die Ernährung mit Muttermilch. In einer nun auch publizierten Studie über die Dauer des Haut auf Haut Kontaktes in den Jahren 2019-2023 konnten wir zeigen, dass in Salzburg in dieser Zeit bei extrem kleinen Frühgeborenen (SSW 25+4) im Durchschnitt 4 Stunden am Tag Haut auf Haut gekuschelt wurde. Dabei hat sich gezeigt, dass die Eröffnung des neuen Ronald-McDonald-Hauses in Salzburg im Jahr 2022 die Haut auf Haut Kuschelzeiten in Salzburg deutlich verlängert hat. Es hat sich auch gezeigt, dass am Beginn der Covid-19 Pandemie die Anzahl der Tag, an denen die Eltern mit ihren Kindern gekuschelt haben auf ca. 64% zurück gegangen ist. Danach ist diese wieder angestiegen, 2023 wurde an 90% aller Tage durchschnittlich mehr als 5h mit Haut auf Haut gekuschelt. Dabei kuscheln Eltern mit ihrem 1. Kind gleich häufiger wie mit weiteren Kindern, die Kuscheldauer pro Besuchstag war dabei aber geringfügig kürzer. Nicht berücksichtigt wurden all jene Zeiten, die zusätzlich für die ausschließliche Muttermilchernährung aufgebracht werden mussten. Das bedeutet, dass zusätzliche Abpumpzeiten von zumindest 10-12x30 Minuten nicht berücksichtigt wurden, die aber laut Definition ebenfalls Kangaroo Care sind. Damit kommen Eltern in Salzburg auch mit den kleinsten Frühgeborenen auf die von der WHO empfohlenen Kangaroo Care Zeiten für Frühgeborene von mehr als 8 Stunden täglich. * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * Der Podcast dient ausschließlich der neutralen Information, Fortbildung und Unterhaltung. Er ersetzt nicht die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Für die Inhalte sind ausschließlich unsere Sprecher verantwortlich. Sie unterliegen dem Wandel der Wissenschaft. Änderungen sind vorbehalten. * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * Bei der Betreuung unserer Frühgeborenen und kranken Neugeborenen verlassen wir uns nicht auf Wunder, sondern auf die Wissenschaft. Die Neonatologie Salzburg ist deshalb Teil des Forschungszentrums Young-Hope, dem Forschungszentrum der Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg. Spenden an Young-Hope kommen zu 100% der Forschung zugute und mit dem Kennwort Neonatologie auch zu 100% der neonatologischen Forschung.

Schaible S, Hofstätter E, Lauth W, Wald M. The Effect of the COVID-19 Pandemic and the Establishment of a Ronald McDonald House on Skin-to-Skin Times in the Neonatal Intensive Care Unit: A Retrospective Study. Children (Basel). 2025 Jun 19;12(6):803. doi: 10.3390/children12060803. PMID: 40564761; PMCID: PMC12191464.

WHO Immediate KMC Study Group. Immediate "Kangaroo Mother Care" and Survival of Infants with Low Birth Weight. N Engl J Med. 2021 May 27;384(21):2028-2038. doi: 10.1056/NEJMoa2026486. PMID: 34038632; PMCID: PMC8108485.

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Transkript anzeigen

00:00:02: Frühstart, der Neopodcast für besondere Eltern.

00:00:07: Wissen rund um Versorgung, Stillen, Nachsorge und Entwicklungskontrollen von Frühgeborenen

00:00:14: und

00:00:14: kranken Neugeborenen.

00:00:16: Am Mikrofon Martin Wald von der Neonatologie Salzburg.

00:00:22: Der Podcast dient ausschließlich der neutralen Information, ersetzt keine medizinische Beratung.

00:00:29: Die Sprecher sind für die Inhalte verantwortlich.

00:00:31: Sie unterliegen dem Wandel der Wissenschaft.

00:00:45: Hallo und herzlich willkommen zu unserem Podcast für besondere Eltern.

00:00:49: Heute wieder alleine mit mir.

00:00:51: Warum?

00:00:52: Ich bin nämlich gebeten worden, noch einmal ein bisschen genauer auf unsere Studie zum Kängurukea an der Neonatologie Salzburg einzugehen.

00:01:03: Das mache ich sehr gerne.

00:01:05: Ich bin ja schließlich auch recht stolz auf diese Arbeit, die jetzt mittlerweile publiziert ist.

00:01:10: Und ja, deswegen darf ich Ihnen ein bisschen was über diese Kengarokäerstudie erzählen.

00:01:16: Kengarokäer wurde in und zu ein Kolumbian in Bogota beschrieben.

00:01:25: Die dortigen Natologen haben Kengarokäer als Notlösung, de facto.

00:01:35: erfunden oder betrieben, weil sie zu wenig Inkubatoren gehabt haben und die Temperaturregulation der kleinen Frühgeborenen so schwierig zu managen war.

00:01:46: ohne diese Spezialbetten für Frühgeborene, die meine Herzung beinhalten und sie haben eben den Müttern der Frühgeborenen, die Frühgeborenen auf die Brust gelegt, Haut auf Haut und durch dieses Haut auf Hautkuscheln mit den Müttern, haben deutlich mehr Kinder dann überlebt am Ende dort, als ohne diese Kängurokärpflege.

00:02:20: Und nach diesen ersten Veröffentlichungen aus Bogota ist die Kängurokärmethode etwas, was Heute wird man sagen, viral gegangen ist, was einfach bei der Versorgung von Frühgeborenen, rotinemäßig und standardmäßig jetzt überall angewendet wird, das kuscheln so quasi überall Frühgeborene Haut auf Haut mit ihren Eltern.

00:02:44: Die Ängste, die man gehabt hat, dass das eben schlecht fürs Kind ist, infektiologisch und eben temperaturegulatorisch und dergleichen haben sich natürlich komplett zerschlagen, nachgewiesen, dass es für die Kinder deutlich besser ist.

00:02:59: je mehr Zeit sie de facto mit ihren Eltern Haut auf Hautkuscheln verbringen.

00:03:05: Es macht unglaublich viel Sinn für die Kinder, weil es auch in der Entwicklungsförderndenbetreuung einen enorm hohen Stellenwert hat, weil die Kinder ja normalerweise, wenn sie noch in Utterus sind, ja auch nicht in einem leeren Raum sich befinden und null Eindrücke haben, sondern sie haben ja auch während ihrer Entwicklung Eindrücke und Reize auf ihr Hirn, die eben die Hirnentwicklung anregt und die sollen halt die richtigen Reize zur richtigen Zeit sein.

00:03:36: Und wenn die Kinder nur im Bett liegen und getrennt sind von den Eltern, dann haben sie völlig falsche und andere Reize, die überhaupt nichts mit der natürlichen Entwicklung zu tun haben.

00:03:46: Und wenn sie dann haut auf Hautbeeren Eltern kuscheln, kann man das bis zu einem gewissen Grad nachmachen.

00:03:53: oder imitieren und damit auch eine entwickelungsfördernde Betreuung erzielen.

00:03:59: Und wir haben uns eben jetzt angeschaut, bei uns in unserem Haus in Salzburg, wie das Kängurukea in den letzten Jahren war.

00:04:10: Warum haben wir uns das angeschaut?

00:04:13: Oder welche Fragestellungen haben wir gehabt?

00:04:15: Es hat einen Auslöser de facto gegeben für die Studie, diese Auslöser war, dass im Jahr bei uns in Salzburg ein Ronald McDonald Haus eröffnet hat.

00:04:28: Dieses Ronald McDonald Haus befindet sich keine Fünfzig Meter von unserer Neonatologie entfernt und ist mit einem überdachten Gang mit dem Gebäude der Neonatologie verbunden.

00:04:42: Das heißt die Eltern können trockenen Fuse vom Ronald McDonald Haus direkt zu uns in die Nähenatologie kommen.

00:04:50: Sie müssen schon ein paar Stiegen steigen, weil wir befinden uns im Zeitenstock und auch im Ronald McDonald Haus die Wohnbereiche auch nicht im Erdgeschoss sind.

00:05:01: Das heißt, sie müssen dort die Stiegen runter, den Gang herüber und bei uns werden die Stiegen rauf, um auf die Station zu kommen, aber das ist in einer Minute erledigt.

00:05:11: Davor hatten wir auf Station, oder direkt an Grenzen zur Station, ein Refugium, ein Elternrefugium, wo die Zimmern relativ klein waren oder sehr klein waren.

00:05:25: Es beengt war, dass der Aufenthalt dort nicht sehr einladend war.

00:05:32: Und jetzt, mit meiner McDonald-Haus, die Räumlichkeiten extrem großzügig, super toll sind, wunderschön.

00:05:40: und das einen Hotelcharakter hat und für die Eltern wirklich eine unglaubliche Aufwertung der Lebensqualität ist dort.

00:05:50: Uns auf der Station ist aufgefallen, dass mit der Öffnung von Monat McDonald Haus die Eltern weniger auf der Station präsent erschienen sind.

00:06:02: Und das war irgendwie irritierend, weil Daten gibt's, die eben zeigen, dass Wenn die Eltern an Ronald McDonald Haus haben in der Nähe von der Neonatologie, dann sind sie mehr auf der Station.

00:06:18: Was genau ist ein Ronald McDonald Haus?

00:06:20: Ein Ronald McDonald Haus ist ein Gebäude, ein Wohnhaus, das von der Ronald McDonald Stiftung finanziert wird, wo die Eltern von kritisch kranken Kindern, die nicht in der Nähe wohnen können oder nicht aus der Gegend sind, dann dort wohnen können, um eben möglichst nahe von ihren Kindern zu sein.

00:06:43: Die meisten Ronald-Häuser haben eine Entfernung von mindestens vierzig Kilometern, die die Eltern zurücklegen müssten oder weiter weg als vierzig Kilometer sind.

00:06:54: Das hat unseren Ronald-Haus nicht.

00:06:57: Wenn sie mal frei sind, können auch Eltern, die aus der Stadt Salzburg sind, dort übernachten, damit sie einfach noch viel näher sind, weil Stilen kommen dreimal in der Nacht.

00:07:08: tut man nicht, wenn man mit dem Auto fahren muss oder sich anziehen muss.

00:07:11: Und aus dem Grund ist es uns extrem wichtig, dass eben auch näher wohnende Eltern wohnen können.

00:07:18: Es ist natürlich so, dass Eltern, die weit von weiter weg sind, eine höhere Priorität haben.

00:07:22: Aber sobald räumefrei sind, auch näher wohnende Eltern dort wohnen können.

00:07:29: Und es ist aber weiter weg als unser Refugium war.

00:07:34: Und somit hatten wir den Eindruck, dass die Eltern weniger auf Station sind.

00:07:39: Und deswegen haben wir uns angeschaut, ob das dieser Eindruck stimmt oder ob das nur etwas ist, was quasi als Vorteil zu Werten ist und die Eltern in Wirklichkeit immer gleich viel gras sind.

00:07:53: Und um das herauszukriegen, haben wir uns die Haut auf Hautkuschelzeiten bei uns auf Station Minuten genau angeschaut, und zwar von einem Jahrzehnte bis zum Jahrzehnte und zwanzig.

00:08:11: Nachdem in der Zeit auch die Covid-Pandemie war, haben wir uns auch angeschaut, ob die Covid-Pandemie einen Einfluss auf das Hautaufhautkuscheln, also auf diesen Teil des Kängurukeas haben.

00:08:26: Und zusätzlich haben wir uns dann auch noch angeschaut, ob die Anzahl an Kindern, also ob es das erste Kind ist oder ob schon Kinder zu Hause sind, einen Einfluss auf die Kuschelzeiten der Eltern hat.

00:08:38: Wir haben nicht unterschieden zwischen Müttern und Väter, sondern wir haben geschaut, wie oft oder wie lange ist das Kind nicht im Inkubator, wie lange ist es heraus und bei einem Elternteil, wie lange kuschelt es und man muss sagen relativ lange.

00:08:55: Von den Ergebnissen ist es so, dass dieser Eindruck, dass das Ronald McDonald Haus die Anwesenheit der Eltern eher reduziert war, nicht nachweisbar.

00:09:09: Vielleicht ist es so, dass die Eltern weniger Zeit grundsätzlich bei uns auf der Neu verbringen, aber der Einfluss auf die Kuschelzeiten war eher gegenteilig, sondern absolut gegenteilig.

00:09:21: Sie haben mehr gekuschelt mit den Kindern.

00:09:24: seit es Ronna McDonald Haus gibt als davor.

00:09:29: Die Kuschelzeiten vor eröffnung des Ronna McDonald Hauses hat an den Tagen, wo die Eltern da waren, zwo hundertfünfzehn Minuten betragen.

00:09:43: Und nach zweitausend zwanzig ist das auf zwo hundertseitig Minuten gestiegen.

00:09:51: Und gleichzeitig ist aber auch die Anzahl an Tagen, an denen gekuschelt worden ist, von seventy-fünf Prozent der Tage auf acht und achtzig Prozent der Tage angestiegen, also fast neunzig Prozent der Tage, also de facto zwischen acht bis neun von zehn Tagen angestiegen.

00:10:14: Das heißt, das ist die Anzahl an Tagen, wo die Eltern da sind gestiegen und das ist die Anzahl der Zeit mit von Haut auf Haut Kontakt oder mit dem wo Haut auf Hautkontakt betrieben worden ist gestiegen.

00:10:29: Anders hingegen hat es bei der Covid-Pandemie ausgeschaut.

00:10:32: In der Covid-Pandemie hat man gesehen, dass zwar die Zeit an den Tagen, an denen gekuschelt worden ist, sich nicht verändert hat, aber die Anzahl an Tagen, an denen die Eltern da waren zum Kuscheln, ist auf sixty-four Prozent der Tage abgesunken.

00:10:50: Das heißt, es ist die Zeit, Minimal gesunken, so auf zwei Hundert, elf Minuten.

00:10:57: Aber vor allem die Anzahl der Tage ist auf unter zwei Drittel abgesunken.

00:11:02: Danach ist es wieder angestiegen und das Maximum, was wir aktuell haben, waren im Jahr zwanzig, dreieinzwanzig.

00:11:09: Da waren wirklich ein oder fast zweiundinzig Prozent der Tage, also mehr als neun von zehn Tagen.

00:11:16: Eltern zum Kuscheln da und sie waren im Schnitt über dreihundert Minuten bei ihrem Kind.

00:11:22: Das ist schon eine ordentliche Ansage, dass in fünf Stunden am Tag die die Eltern kuscheln von zehn Tagen.

00:11:35: Wenn man sich dann noch anschaut, ob die Anzahl der Kinder einen Einfluss hat, dann muss man sagen, man merkt, dass die Eltern quasi gleich häufig kommen zum Besuch, aber die etwas kürzer dann da sind an den Tagen.

00:11:51: Das heißt, sie waren nur zwohundertsehntinzehn Minuten im Schnitt, haut auf Haut kuscheln und die mit einem Kind oder wo das erste Kind eben das Frühgeborene ist, die haben fast zweihundertsechzig Minuten, also zwundertzehnteinfünfzig Minuten an den Tagen gekuschelt, an denen sie da waren.

00:12:11: Insgesamt kann man also sagen, dass das Ronald McDonald Haus, einen Einfluss gehabt hat im Sinne von, es war ein Boost dafür, dass die Eltern länger mit ihren Kindern kuscheln.

00:12:26: So dass wir jetzt, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr.

00:12:45: fünf Stunden ist, wenn man sich die Literatur anschaut, vor allem für die Kinder, die wir uns angesehen haben.

00:12:54: Das waren alles Kinder unter achtundzwanzig Wochen.

00:12:58: Die Kinder hatten ein durchschnittliches Geburtsgewicht von siebenhundertfünfzig Gramm und eine durchschnittliche Gestationswoche von fünfundzwanzig Wochen plus vier Tagen.

00:13:10: Das heißt, das waren extrem kleine Frühgeborene und die Daten, die man über diese kleinen Frühgeborene in der Literatur findet, ist im Bereich ein bis zwei Stunden am Tag durchschnittliche Kuschelzeit.

00:13:25: Das heißt, unsere fünf Stunden, die wir schaffen am Tag, wo wirklich Haut auf Haut gekuschelt wird.

00:13:31: Das ist dann halt, wo die Eltern daneben sitzen und der Kindchen anschauen.

00:13:34: Sondern wo wirklich das Kind heraus bei der Mama oder beim Papa auf der Brust der Mutter liegt, Haut auf Haut kuscheln.

00:13:41: Das ist schon das, was wirklich unter Kängurukea gemeint ist, damit auch wirklich abgemessen.

00:13:50: Das bedeutet, dass es für diese extrem kleinen Kinder wirklich eine sehr, sehr, sehr große Zeit oder lange Zeit am Tag ist.

00:13:57: Zumal man dazusagen muss, dass bei Kängurukea eigentlich nicht nur das Haut auf Hautkuscheln gemeint ist, sondern auch das ausstließliche Stillen oder Ernähren mit Muttermilch.

00:14:10: Das heißt, alle Maßnahmen, die zum Muttermilch oder Frauenmilchgewinnung erforderlich sind, weil Stillen geht bei den kleinen Kindern ja nicht, zählt da ja auch dazu.

00:14:21: Das heißt, die Eltern, die Mütter müssen ja zehn, zwölf Mal am Tag, abbunden auch noch einmal eine halbe Stunde, das ist einmal mal sechs Stunden am Tag, Wenn ich dann fünf Stunden Schnittdurchschnitt bei uns, bloß sechs Stunden, noch einmal ab um Zeit, das sind schon elf Stunden, dann ist der halbe Tage schon rum.

00:14:40: Zusammenzählt, das ist schon wirklich relativ viel Zeit und Aufwand, den die Eltern bei uns in Kängurukea investieren.

00:14:52: Damit kommen wir aber gerade eben so in den Bereich hinein, der von der WHO für Kängurukea empfohlen ist.

00:15:01: Die WHO empfiehlt für frühgeborene Kängurukea-Zeiten zwischen acht und zwanzig Stunden am Tag.

00:15:07: Das klingt jetzt utropisch viel, ist aber etwas, was durchaus machbar erscheint.

00:15:15: Und die WHO bezieht sich da auf eine große Studie, die im New England Journal publiziert worden ist, die eben frühbeginnendes und durchgehendes Kängurukea bei kleinen Frühgeborenen angeschaut hat.

00:15:33: Und wenn man sich diese Studie durchlässt, ist man durchaus beeindruckt.

00:15:39: Also das sind dreitausend Frühgeborene untersucht worden, die im durchschnittliches Gestationsalter von zweiunddreißig Wochen gehabt haben mit einem durchschnittlichen Geburtsgewicht von tausendfünfhundert Gramm.

00:15:54: Ja, das sind deutlich größere Kinder als in unserer eigenen Studie.

00:15:58: Aber das sind trotzdem kleine Frühgeborene, das sind ein Fünfzehundert Gramm Kinder im Schnitt und davon über drei Tausend zu untersuchen und dann herauszukriegen, dass wenn man so früh wie möglich bereit möglichst im Kreisaal beginnt, schafft man zwischen sechzehn bis zwanzig Stunden am Tag Kängurokäer pro Tag im Durchschnitt.

00:16:23: Denkt man sich, wo, wo, wo geht das?

00:16:26: Naja.

00:16:27: Die Studie ist in Ghana, Indien, Malawi, Nigerien und dann saniert durchgeführt worden.

00:16:32: Also man muss dort ein Frühchen kriegen, dann schafft man bis zu zwanzig Stunden Känguruke am Tag.

00:16:39: Natürlich ist auch dort wieder eben das Stillen und Abumpten und so was inkludiert, aber der Großteil davon ist halt das Kind-to-s-Kind-Kontakt.

00:16:47: Die Mütter sind ja wirklich angeleitet worden, da zu sein, mit ihren Kindern zu kuscheln und die Kinder quasi rund um die Uhr auf der Brust zu haben.

00:16:56: Und es ist überhaupt keine hohe Mentalität oder dergleichen ein Risiko dabei entstanden.

00:17:02: Es ist ein total super Outcome gewesen bei diesen Kindern.

00:17:07: Auf diese Studie beziehen sich die WHO und wenn man sich das so durchliest, denkt man sich ja, dann weiß man, was man anzustreben hat.

00:17:18: Wir sind natürlich total stolz, dass wir fünf Stunden im Durchschnitt pro Tag, wenn die Eltern da sind, kuscheln und das an über neunzig Prozent aller Tage.

00:17:28: Aber man sieht halt, dass da noch Luft nach oben ist.

00:17:31: Und diese Luft nach oben wollen wir natürlich auch noch verbessern.

00:17:35: Vierundzeins gestohnten Känguru-Care wird nicht gehen, aber ein paar Stunden zusätzlich werden sicher möglich sein.

00:17:42: Insgesamt finde ich es aber trotzdem total spannend, dass unser Eindruck, dass das Ronald McDonald Haus die Anwesenheit der Eltern reduziert hat, eigentlich falsch war, wenn man es auf die Haut auf Hautkontaktzeiten bezieht.

00:17:57: Möglicherweise ist es so, dass die Eltern einfach weniger bei uns präsent sind.

00:18:01: Wenn sie da sind, kuscheln sie oder dann sind sie ansonsten nicht da.

00:18:06: Das kann natürlich sein.

00:18:07: Der Effekt auf das Kind ist aber wirklich in erster Linie dann gegeben, wenn die Eltern mit dem Kind kuscheln.

00:18:14: Und somit ist es fürs Kind, fürs Outcome vom Kind nicht relevant, ob die Eltern, wenn sie eh nicht kuscheln, auch eh nicht da sind.

00:18:22: Und somit finde ich das gerechtfertigt, dass ich dieses wunderschöne Ronald McDonald Haus auch zum Leben dazwischen ausnutzen und dafür so viel womöglich Zeit dann halt mit ihrem Kind kuscheln und... Damit sind wir eigentlich zufrieden und wissen, dass der Effekt, den das Hannah McDonald Haus bei uns hatte, ein positiver ist.

00:18:43: Darüber hinaus, muss man schon auch noch sagen, stellt sich immer die Frage, wie genau ist die Datenqualität, auf die diese Studie passiert.

00:18:53: Die Datenqualität ist sehr gut.

00:18:56: Man muss sagen, bei uns wird wirklich Minuten genau dokumentiert, in welcher Position oder wie das Kind gelagert ist.

00:19:05: Da wird bei jedem umlagern, wird dokumentiert, dass das Kind jetzt umgelagert wurde in eine andere Lage und wenn das Kind dabei auf einem Elternteil gelagert ist, wird das dokumentiert, Minuten genau.

00:19:20: Das heißt, man kann wirklich beginnen von dem Zeitpunkt, wo dokumentiert wird, jetzt liegt das Kind bei der Mama in der und der Seitenlage oder Rückenlage oder sonst irgendwie, kann man sagen, okay, von da weg.

00:19:33: liegt das Kind bei der Mama und wenn es dann wieder heißt, jetzt ist das Kind gelagert im Inkubator, dann weiß man, jetzt ist es wieder zurückgewandert.

00:19:41: Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Zeiten plus, minus die eine oder andere Minute Dokumentationsungenauigkeit sind, nachdem es doch händisch dokumentiert wird oder nicht, und nicht automatisch ist natürlich möglich, aber das gleicht sich dann wieder aus.

00:19:56: Das rauslegen vielleicht ein bisschen verspätet dokumentiert, aber das reinlegen auch wieder ein bisschen verspätet dokumentiert.

00:20:02: sollte sich im gesamten natürlich ausgleichen.

00:20:06: Letztendlich ist es aber trotzdem eine retrospective Studie.

00:20:09: Das heißt, wenn jemand nicht oder nicht gut dokumentiert, ist das natürlich etwas, was die Studie verfälschen kann.

00:20:16: Ist aber sehr unwahrscheinlich, weil wirklich sehr genau gerade diese Dinge, die das Kind betreffen, sehr genau dokumentiert wird.

00:20:23: Insgesamt bin ich also total zufrieden damit.

00:20:25: Das Outcome finde ich super.

00:20:27: Ich finde auch spannend wieder.

00:20:30: die Covid-Pandemie sich aufs Kuscheln ausgewirkt hat und auch, dass die Anzahl an Kindern, also erstes Zeit des dritte Kind, einen gewissen Einfluss haben, aber der nicht so ist, dass es dann, dass sobald das Zeitjahr ein weiteres Kind ist, dass deutlich reduziert wird, das ist einfach nicht so der Fall.

00:20:49: Es wird insgesamt unabhängig davon, ob erstes oder zeites oder drittes Kind sehr viel bei uns mit den Kindern gekuschelt, wie gesagt, im Jahr zwanzig, drei und zwanzig wanns.

00:21:00: Im Schnitt fünf Stunden.

00:21:02: in Einzelfällen waren es, wenn man die einzelnen Personen anschaut, ja bis zu sechszehn Stunden, siebzehn Stunden am Tag, die die Eltern mit ihren Kindern gekuschelt haben.

00:21:13: Eine einzige Kuschel-Einheit ist nie berücksichtigt worden.

00:21:16: Eine einzelne Kuschel-Einheit ist die allererste Kuschel-Einheit am Tag der Geburt, unmittelbar nach der Geburt.

00:21:23: Wir gehen mit jedem kleinen, früh geborenen nach der Geburt, wenn die Mutter stabil ist.

00:21:27: Kuscheln und die Kinder sind de facto immer stabil.

00:21:31: Und deswegen sind die Kinder so gut wie nie die Ursache, dass wir nicht gleich nach der Geburt das erste Mal kuscheln.

00:21:40: Und diese dreißig bis vierzig Minuten dauernde Kuscheleinheit am Beginn am ersten Lebenstag ist nicht elektronisch dokumentiert, weil die Kinder da noch nicht auf der Station sind, sondern das findet im Kreißsaal oder im Sektio B oder im Auffauchraum statt.

00:21:57: Und dort haben wir noch kein elektronisches Dokumentationssystem.

00:22:00: Das heißt, das wird nicht dort noch dokumentiert.

00:22:05: Und diese eine Einheit ist nicht mit dabei.

00:22:07: Aber das heißt vom zweiten Mal Kuscheln, vom ersten Mal Kuscheln auf Stationen ist dann mitdokumentiert.

00:22:13: Im Durchschnitt ist das am ein Komma sechsten Lebenstag der Kinder das erste Mal ein Haut auf Haut Kontakt dokumentiert, also am ersten oder zweiten Lebenstag.

00:22:25: Wobei Lebenstage nicht in vierundzwanzig Stunden.

00:22:29: gezählt worden sind, sondern eben nach Mitternacht ist der zweite Tag.

00:22:33: und wenn nachdem ganz viele Kinder nachts auf die Welt kommen und wenn es halt vor Mitternacht auf die Welt kommen sind, war dann der Dokumentationstag dann eben der Zweite.

00:22:42: Da sind so diese Ungenauigkeiten, die man hat.

00:22:45: Aber insgesamt muss ich sagen, finde ich es ist nicht toll, wie viel bei uns Känguru Kehr betrieben wird, wie viel Haut auf Hautkontakt gekuschelt wird.

00:22:54: Und ja, ich möchte nur jeden animieren, dass auch zu tun.

00:22:59: Wir schaffen es auch wirklich mit sehr kritisch kranken Kindern, dass die Eltern mit diesen Kindern kuscheln.

00:23:07: In dem Fall machen wir es nicht so, dass wir die Kinder herauslegen zu den Müttern oder zu den Vätern, sondern dass wir die Kinder einmal in ein großes Bett hineinlagern, sodass sich dann die Eltern dazulegen können.

00:23:19: Und damit können die auch kuscheln mit den Kindern.

00:23:22: Das geht dann zwar nicht so haut auf haut, dass man dann wirklich das Kind auf der Mama oder auf dem Papa liegt, aber zumindest einer zu kuscheln zum Kind, dass das Kind den Körperkontakt spürt, ist dann immer möglich.

00:23:37: Und jederzeit, und es gibt dann auch keinen Grund, dass man nur weil die Pflege eben bis einem hoch sensiblen Kind das total schwer krank ist, eben das Kind nicht rauslegen kann, weil eben sonst zu viel zu tun ist, das zählt dann nicht, dann kann sich die Mama jederzeit dazu legen zu ihrem Kind und das ist super bei uns.

00:23:57: Damit bin ich jetzt bei der Vorstellung dieser Studie am Ende.

00:24:01: Die beiden Studien, die ich genannt habe, auch die ersten aus New England Journal, auf die sich die WHO bezieht, wäre ich genauso wie unsere eigene Studie, zumindest vom Literatur-Zitat, einfügen in den Show Notes.

00:24:15: Wirklich verlinke ich es nicht, sodass ich quasi auf die komplette Studie zugreifen können.

00:24:22: Das ist mit dem Copyright von diesen Publikationen nicht möglich.

00:24:27: Wenn Sie die Studie haben wollen, gerne ein E-Mail an mich.

00:24:31: Auch die E-Mail-Adresse steht dabei.

00:24:35: Und damit bin ich jetzt am Ende dieser Folge.

00:24:40: Ich hoffe, Sie haben es spannend gefunden, dass Sie auch einmal die Ergebnisse der Wissenschaft hören, die bei uns durchgeführt wird.

00:24:47: und freue mich auf eine weitere Folge.

00:24:58: Das war Frühstart, der Neo-Podcast für besondere Eltern.

00:25:04: Wissen rund um Versorgung, Stillen, Nachsorge und Entwicklungskontrollen von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen.

00:25:13: Am Mikrofon Martin Wald von der Neonatologie Salzburg.

00:25:19: Der Podcast

00:25:19: dient ausschließlich der neutralen Information.

00:25:22: Er ersetzt keine medizinische Beratung.

00:25:25: Die Sprecher sind für die Inhalte verantwortlich.

00:25:28: Sie unterliegen dem Wandel der Wissenschaft.

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